Der Außenseiter

Kaum, daß ich ins Freie gehe,
Werd´ich blöde angestiert
Von den Leuten, aus der Nähe,
Gar mit Fernrohr scharf fixiert,
Ohne daß ich nur verstehe,
Was da eigentlich passiert.

Manche zeigen mit dem Finger,
Bilden um mich einen Kreis,
Und der Abstand wird geringer,
Während ich nicht einmal weiß,
Ob sie mich in einen Zwinger
Stecken möchten, das Geschmeiß.

Also dreh´ich meinen Rücken
Ihnen zu und mache schnell.
Laut hör´ich die Schläfen ticken
Und ein häßliches Gebell.
Hunde jagen ohne Krücken,
Aber noch trag´ich mein Fell.

Ich gedenke, es zu tragen
Morgen noch und nächstes Jahr.
Und ich hör´nicht auf zu fragen,
Was gelogen ist, was wahr.
Denn das ganze Unbehagen
Wächst nicht auf dem Trottoir.

Es gedeiht im Herz des Feigen,
Wenn wir uns im voraus bücken,
Daß uns andere besteigen,
Und wir freundlich dazu nicken.
Und im übrigen stets schweigen.

So soll unser Dasein glücken?

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