Elefantentod

Im Hals würgt scharf der Schmerz und steigt und schrillt.
Im Blick Entsetzen, lacht der nahe Tod.
Sekunde hält das Leben - nichts als Not.
Das Herz pocht schwer. Aus tausend Wunden quillt

Das Blut in Bächen, wallt der rote Fluß
Aus dem zerfetzten Leib. Das Menschenjoch
Zu lang getragen - sterbend steht er noch,
Und rundum feuern Mörder Schuß auf Schuß.

Er hebt das Haupt. Ein grausig letzter Schrei
Schwappt aus dem Loch, das einmal war ein Mund.
Er fällt ganz langsam. Immer fort trifft Blei

Wie Hagelschlag auf Schmetterlinge und
Durchbohrt ihn auf dem weiten Weg zum Grund.
Jetzt liegt er still. Das Auge bricht entzwei.

PS: aus d. Vorzeit d. versfabrik.at;

Anmerkung: Das Sonett bezieht sich auf die Erschießung eines Zirkuselefanten auf Hawaii am 21.8.94

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