Wintersong

Vom Dachrand grüßen höhnisch kichernd Krähen.
Ein feister Hund jault ärgerlich zurück.
Hausierer preisen das verlauste Glück,
Das sie, uns blendend, in die Taschen drehen.

Im Keller tanzen Ratten, blasen Flöten,
Und Rentner reiten taktlos übers Bett
Und kriechen ächzend weiter zum Klosett,
Indes im Beichtstuhl speien feucht Trompeten.

Am Abend schütteln Glocken braunen Schnee
Vom Himmel nieder auf die Heimatlosen,
Die frierend schwanken über die Chaussee.

Und später noch beginnt der Wind zu tosen,
Verfängt sich kreischend in den nackten Zweigen,
Zieht fort. Allein tönt dann das Schweigen.

PS: aus d. Vorzeit d. versfabrik.at

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