Der Fluß*

Ich schau durchs Fenster auf den machtvoll breiten Strom,
Weiß nichts von seinem Ursprung oder seinem Münden,
Schau hoch zum Himmel, diesem endlos blauen Dom,
Wo Wolken formlos Walzer tanzen mit den Winden.

Oft sitze ich im Schilf des Ufers stundenlang,
Wo die Gedanken treiben in den Wellen. Heute
Wie gestern. Schwalben sausen auf Insektenfang.
Mich aber zieht es rüber auf die andre Seite.

Ich schau durchs Fenster, Land und Fluß sind grau, sind trüb,
Hör Regentropfen rhythmisch an die Scheiben schlagen.
Es ist mir gleich, ob Niederlage oder Sieg,
weil ich bereit bin, noch das Äußerste zu wagen.

* für Gerda

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