Frau Stiefel und ihr Franz

Frau Stiefel strahlt so mild entzückt,
Wie sauber Wand und Boden schielen.
Sie wischt noch etwas an den Stühlen
Und hebt das Haupt, beinah entrückt.
Ihr Franz tut sich den Schweiß abspülen,
Er bohrt im Grind von seinen Schwielen.
Sein Stiefel nickt, von Lust beglückt,
Der Franz indes will Fleisch befühlen,
Will seine fette Leber kühlen,
Da schaut Frau Stiefel leicht bedrückt.
Als Franz beginnt, vorbei zu zielen,
Erkennt sie plötzlich graue Mühlen
Und putzt die Flecken, schon geknickt.
Doch sieht sie nun, wie Schaben spielen
Auf ihren schönen Stiefelstühlen.
Da wird die gute Frau verrückt.

( In Erinnerung an Frau Sinkovics)

PS: Aus d. Vorzeit d.versfabrik.at

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