08/7/29: ein Sommertag

Jetzt, zwei Tage bevor der Juli der Vergangenheit angehört, scheint der Sommer endlich aus den Löchern zu kriechen, in denen er in den letzten Wochen zu verweilen beliebte, um seinerstatt einen wankelmütigen Burschen auf den meteorologischen Laufsteg zu schicken, der aufgrund seiner Launenhaftigkeit besser in den April gepaßt hätte. Und Wasser, Wasser kam in solch großen Mengen vom Himmel herab in den letzten Wochen, garniert mit stürmischen Gewittern, daß ein pessimistisch veranlagter Mensch leicht auf den Gedanken hätte kommen können, der oder die Götter da oben wollten uns alle ersäufen; Gründe dafür gäbe es ja haufenweise, aber dies auszusprechen gilt als ungehörig, also wechseln wir das Thema, gehorsam wie wir gelegentlich sind, mit der Hoffnung, die Sonne möge jetzt gehörig unsere verkästen Körper rösten oder grillen, aber nicht halb roh, sondern voll und total, denn schließlich sind wir ja wieder im verbalen Absolutum angekommen, kein postmodernes Relativgewinsel mehr, heute ist wieder alles mega, meta, ultra, überdrüber, u.s.w., und über allem strahlt die Dummheit, die individuelle ebenso wie die kollektive, sie lenkt die Lokomotive, die den Zug der Zeit möglichst schnell zu seiner Endstation bringt, und diese Endstation wird kein netter Ort sein, dies zu sehen, dazu bedarf es keines Propheten, aber wir sind schon wieder bei einem nicht korrekten Thema, und deshalb schließen wir jetzt das Notebook und legen uns zu den anderen Leuten in die Sonne und schwitzen, stinken, schwitzen…

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